Quantcast
Channel: Journal ohne Ismus » Kunsthandwerk
Viewing all articles
Browse latest Browse all 6

Wie Goethe auf LSD: Erinnerungen an Portmeirion

$
0
0
Portmeirion Pottery: das berühmte „Botanic Gardens“-Dekor.

Portmeirion Pottery: das berühmte „Botanic Gardens“-Dekor.

Da bestelle ich im England, England einen Imbiss, und der Teller, auf dem er serviert wird, löst eine Flut von Erinnerungen aus. Eine Reise in einen Winkel von Wales. Ein Dorf, das aussieht, als habe Goethe auf seiner Italienischen Reise LSD eingeworfen.

Portmeirion: Disneyland in schön.

Portmeirion: Disneyland in schön.

Bildquelle: SomeDriftwood (Arthur John Picton) auf flickr.

Die Kenntnis dieses zauberhaften Ortes verdanke ich Jean. Ein paar Jahre lang begleitete sie mein Leben – als die außergewöhnlich herzliche Mutter eines Freundes. Alles aufzuzählen, was sie an liebenswürdigen Eigenschaften und bewundernswerten Talenten besitzt, wäre müßig. Vor allem sorgte sie dafür, dass ich den Norden Englands kennenlernte: den Wirral, Cheshire, Yorkshire und Wales. Immer wieder zeigte sie mir die besonderen Ecken der Insel: Port Sunlight, Chester, Haworth und eben Portmeirion.

Et TTV in Arcadia: Portmeirion Village.

Et TTV in Arcadia: Portmeirion Village.

[Bildquelle: Pete Ashton auf flickr.]

Dieser kleine Ort war das lebenslange Projekt von Sir Bertram Clough Williams-Ellis, der seinen Traum von Arkadien ein halbes Jahrhundert lang verfolgte und verwirklichte – und damit der Archetyp des Gentleman, der zugleich seinen eigenen Spleen pflegte und sich dabei als Philanthrop betätigte.

Das Leben in Primärfarben: Häuser in Portmeirion.

Das Leben in Primärfarben: Häuser in Portmeirion.

[Bildquelle: Pete Ashton auf flickr.]

1960 gründete seine Tochter Susan Williams-Ellis mit ihrem Ehemann Euan Cooper-Ellis eine Steinzeug-Manufaktur. Portmeirion Pottery wird inzwischen weltweit vertrieben.

Der Teller gehört zum angeblich berühmtesten Alltags-Service der Welt. Portmeirions „Botanic Gardens“-Dekor wurde 1972 entworfen und gilt heute mit Recht als ein Klassiker britischen Designs. Unzählige Male habe ich in vielen britischen Haushalten von Geschirr mit dem Lorbeerkranz gespeist. Doch Bedeutung gewann dies erst, nachdem ich Portmeirion Village mit eigenen Augen gesehen hatte …

Meine ausführliche Vorstellung des England, England findet sich im Rahmen meiner Dresdner-Cafés-Strecke für das Augusto-Magazin 2011.

Wer sich über die merkwürdig schrill-verschwommenen Aufnahmen der hier vorgestellten Fotos wundert: es handelt sich dabei um die sogenannte „Through the Viewfinder“-Technik (TtV). Erklärt z. B. auf KWERFELDEIN.

~~~~~~~~~~
Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf dem Journal ohne Ismus.
Nicht alle Feed-Reader zeigen mediale Inhalte an. Für eine optimale Darstellung empfiehlt sich der Aufruf des Artikels „Wie Goethe auf LSD: Erinnerungen an Portmeirion“ auf der Website.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 6

Latest Images